Gefangen wurdest du im hohen Norden,
du warst ja noch ein Kind.
Die Römer nannten euch die „wilden Horden“,
welche reiten wie der Wind.

Sie steckten dich in einen Käfig auf Rädern,
mit vielen dieser Vehikel reisten sie über die Alpen.
Die Römer machten euch zu Opfern und Tätern,
sie mahnten euch vor blutigem Mord nicht zu halten.

Du wurdest älter und wuchsest immer mehr,
gewannst an Muskeln, Kraft und Pracht.
Den Frauen auf den Tribünen gefielst du sehr,
die Männer hingegen kopierten deinen Kampf und deine Tracht.

Alle riefen: „Gladiator, Gladiator.“
Die Begeisterung über dich war groß.
Nach deinem Kampf ruft die Menge dem Imperator.
„Leben, Leben… Denn er ist famos!“

Dein Erfolg in der Arena dauerte lange,
bis zu jenem traurigen Tag.
Du kniest im Sand und ahnst mit Bange,
den Todesstoß mit dem nächsten Schlag.

©Nicole Maier